Young Swampy Formalism

Young Swampy Formalism

Ein internationales Ausstellungsprojekt OP-Nord, Atelierhaus Nordbahnhof, Stuttgart

31.10. – 22.11.2009
Eröffnung: 30.10.2009
OP-Nord, Atelierhaus
Nordbahnhofstr. 45
70191 Stuttgart

Ein internationales Ausstellungsprojekt mit
Sarah Foqué (B) Erich Marty (CH), Trine Petersen (DK), Matthias Santiago (CL/D), Arne Schneider (Stuttgart), Eric Hetzler (Stuttgart)

Dreist ist aus dem Deutschen „sumpfig“ oder „schwammig“ ins Englische  übertragen worden: Die Wörter „swampy „und „formalism“ stehen in starkem inhaltlichen Kontrast. Oder gar Widerspruch zueinander, da sich hierbei „Sumpf“ auf „Formalismus“ und damit mitschwingend auf „Konzept“ bezieht. Mit diesem Übersetzungsspiel kommentieren die deutschen und englischsprachigen, jungen Künstler mit subtilem Humor die Entstehungsgeschichte ihrer Kunstwerke aus  chaotischen „Ideensümpfen“ und den sie kanalisierenden, zugänglich machenden formalen Bearbeitungs- und Präsentationsoptionen auf dem Weg zur Materialisierung.

So strukturiert z.B. Sarah Foqué aus Belgien Räume mittels Klebebändern – ob zur Orientierung für archäologische Ausgrabungen im Norden Schottlands oder als funkyges Muster für das Treppenhaus eines britischen Szeneclubs scheint erst einmal formal egal – und entwickelt dabei eine ganz eigene Sprengkraft zwischen architektonischer Modellhaftigkeit und Dekoration.

Dagegen bläst Trine Pedersen aus Kopenhagen die kunterbunte Abstraktion ihrer Malerei schon mal gerne auch ins Dreidimensionale auf oder nutzt triste Betonbrücken als Hintergrund für Klebeaktionen mit bunten Papierformen.

Der chilenisch-deutsche Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur Matthias Santiago Staehle aus Hamburg arbeitet praktisch und theoretisch im Medium Film und stülpt dabei oft genug Klischees um, die mit den Themen Revolution, Liebe und Südamerika in Zusammenhang stehen.

Der Schweizer Erich Marty aus Winterthur nutzt Klischees ganz anderer Art: die des Kunstmarktes nämlich – und untersucht die Rollen, die alle Beteiligten dabei auszufüllen haben, indem er sie selbst für sich und das Publikum seiner Videoarbeiten durchspielt.

Arne Schneider (Stuttgart) formalisiert auf vielfältiger Art und Weise alte Naturmythen mit raffinierten Kombinationen von Vervielfältigungs-, Frottage- und Collagetechniken.

Das Labor du Nord wird vertreten von Eric Henzler (Stuttgart). Er zeigt Videoloops, die sich wie Jahrmarktskarusselle um sich selbst drehen.